30 Jahre Karate

Eine begeisternde Karate-Show boten die Kampfsportler der Karate-Abteilung der SG Aumund-Vegesack anlässlich ihres dreißigjährigen Bestehens am Sonntagnachmittag im Vegesacker Bürgerhaus.

Mehr als 400 Zuschauer konnte der 1. Vorsitzende der SAV, Volker Beringer, bei seiner Ansprache begrüßen. Um den Interessierten, die sich mit diesem Kampfsport bisher nicht befasst haben, die einzelnen Darbietungen näher zu bringen, führte Norbert Kunert durch das zweieinhalbstündige Programm und erläuterte zum besseren Verständnis die Technik, die Art der Ausführung und den Zweck.

Die Vorführungen der über 50 Mitwirkenden (Kinder, Schüler, Jugendliche und Erwachsene) sollten einen Einblick in die Kunst der asiatischen Kampfsportarten geben. Nach Vorbild der Asiaten, dabei insbesondere der Japaner, gilt es, die geistige und moralische Haltung zum Ausdruck zu bringen. Alle Disziplinen des Karate wurden in der vom Abteilungsleiter und Trainer Andreas Seiler organisierten Show dargeboten. Kumite, Kata, altjapanische Waffenkämpfe, karateverwandte Selbstverteidigung, Judo, Kungfu-Kata, Bruchtest, Waffen-Kata, Kata-Bunkai, Jiu Jitsu, Härtetraining und vieles mehr standen auf dem Programm. Andreas Seiler sorgte für einen gelungenen Auftakt und legte nacheinander sechs Angreifer aufs Kreuz. Dass der Kampfsport schon im Kindesalter ausgeübt werden kann, bekamen die Zuschauer von den jungen Karatekas (5-7 Jahre) unter der Leitung von Lisa Knoll, Bastian Tietjen und Kevin Schulz zu sehen. Gekonnt demonstrierten Hendrik Lilienthal, Jürgen Meyer und Marco Heißenbüttel Kata-Bunkai (Kata in Anwendung). Anschließend zeigte die Thai Bo-Gruppe unter der Leitung von Kay Seiler einen kleinen Ausschnitt aus ihrem Programm. Die Schüler- und Jugendgruppe unter der Leitung von Wolfgang Hermann zeigte ein reichhaltiges Programm in verschiedenen Situationen. Gekonnt demonstrierten Andreas Seiler und Oliver Bomber altjapanische Waffenkämpfe. Hier wurden mit sämtlichen Waffen gekämpft. Die Fortgeschrittenen-Gruppe unter der Leitung von Oliver Bomber zeigte eine Kata in 2 verschiedene Richtungen. Als „Männer der ersten Stunde“ traten Uwe Broda und Günter Neugebauer auf, die mit Katharina und Stefan Kosog eine Kata und verschiedene Partnerkämpfe zeigten. Demonstriert wurde, teils verlangsamt, dann für das Auge wieder kaum nachvollziehbar, die Schwertvorführung von Kerstin Burmeister, Harald Effenberger und Bastian Tietjen. Dies galt auch besonders für die Kungfu-Kata von Andreas Seiler und Marco Heißenbüttel. Sämtliche Kumite-Formen zeigte die Gruppe von Hendrik Lilienthal mit anschließendem Freikampf von Süleyman Yildirim und Marco Heißenbüttel. Soundkarate demonstrierten Lisa Knoll, Nina Meyer, Sarah Martin, Anne Quandt und Sandra Koschel. Wie sportliche Schulung auch im alltäglichen Leben eine Verwendung finden kann, zeigten die Karatekas an einigen Beispielen. Der Überfall auf eine einzelne Person, beispielsweise auf einen Opa mit Andreas Seiler, Hendrik Lilienthal und Kay Seiler oder Lisa Knoll in der Kneipe mit Tom Forster, Bastian Tietjen, Kevin Schulz und Nina Meyer wurden in verschiedenen Variationen gezeigt. Angriffe mit Fäusten, Messer, Schlagstöcken und sonstigen Waffen wurden blitzschnell abgewehrt. Sahen die Zuschauer den Angreifer kurz zuvor noch im Vorteil, lag er bereits wenig später wehrlos und entwaffnet auf dem Boden. Kata in Anwendung zeigten Kerstin Burmeister, Sarah Martin, Nina Meyer und Sandra Koschel. Viel Beifall fand auch die Senioren Gruppe unter der Leitung von Marco Heißenbüttel, die Kata, Grundschule und Partnertraining zeigten. Eine Szene aus dem Film Matrix zeigten Tom Forster, Kay Seiler, Johannes Kuder und Kevin Schulz. Härtetraining (Pratzen und Schlagpolster) wurden von Folkert Janssen, Süleyman Yildirim und Martin Wahlich vorgeführt. Verschiedene Sequenzen in Angriff und Abwehr zeigten Anne Quandt und Sandra Koschel. Sie tauchten immer wieder auf und verfolgten sich während der ganzen Veranstaltung. Prügel bezog Jürgen Meyer. Dies dürfte ihm kaum etwas ausgemacht haben, denn er trug den gut gepolsterten Selbstverteidigungs-Schutzanzug. Bruchtests gehören nicht unbedingt zum Repertoire des Karate. Ganz fehlen dürfen sie bei einer Show aber nicht. Wie Bretter zu zerschlagen sind, zeigte Hendrik Lilienthal, das Zertrümmern einer Gewegplatte auf Jürgen Meyer demonstrierte Andreas Seiler. Einer der Höhepunkte waren die Bo-Kata-Vorführung mit Schwarzlicht von Kerstin Burmeister und wie schnell mit Nunchaku – zwei Kurzhölzer, die mit einer Kette verbunden sind – gearbeitet werden kann, durch Kevin Schulz. Anschließend folget die Lichteffekt-Vorführung von Kevin Schulz, Kay Seiler, Kerstin Burmeister und Hendrik Lilienthal bei völliger Dunkelheit. Dies waren jedoch nur einige Höhepunkte der großen Karate-Show.

Die über mit ca. 200 Mitgliedern starke Abteilung weist den oftmals gehegten Karate-Nimbus der Brutalität und rohen Kraftentfaltung weit von sich. Sie betrachten Karate lediglich als geeignetes Mittel, eine Schlägerei weitgehend unverletzt zu überstehen. In erster Linie betreiben Sie den Kampfsport, die vollendete Kunst der Körperbeherrschung. Das Erlernen dieses Sports der Kraft, Ausdauer und Reaktionsfähigkeit ist gekoppelt mit einer Art Lebensschule, Mut, Geduld und Selbstbeherrschung gehören zu den Maximen dieses Sport. Nähere Informationen über den Karatesport erfahren Sie bei den Trainingsstunden dienstags und mittwochs in der Fröbelstr. 52 (über Ullrichs Helgen) Nähe Arbeitsamt Vegesack von 18-20 Uhr und in der SAV-Geschäftsstelle Tel. 667215 von 10-12 Uhr.  

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